Je schneller die Welt an uns vorbeizieht, desto weniger Zeit scheint uns zur Verfügung zu stehen. Datenströme erlauben es uns, in Echtzeit mit Arbeitskollegen oder Familienmitgliedern in Kontakt zu treten. Moderne Fortbewegungsmittel bringen uns effektiv von A nach B. Dennoch schwinden die Minuten dazwischen, die wir doch eigentlich hätten gespart haben sollen.




Daher erscheint die Erkenntnis des römischen Philosophen und Dramatikers Lucius Seneca aktueller denn je:


„Es ist nicht zu wenig Zeit, die wir haben, 
sondern zu viel Zeit, die wir nicht nutzen.“

 

Zeit umgibt uns zu buchstäblich jeder Sekunde. Wir können sie weder lenken, noch anhalten, noch vollends verstehen. Sie ist Rätsel, Hoffnung und Verzweiflung zugleich. Niemand weiß, wie viele Sandkörner dem Einzelnen zur Verfügung stehen. Unser gesamtes Leben richtet sich an ihr aus: Termine. Verabredungen. Schlafenszeit. Ein Thema, das niemals aus der Mode kommen wird.

Ähnlich verhält es sich mit Uhren. Überall starren sie uns an, teilen sich mit, wecken uns auf. Im Auto und auf smarten Endgeräten. Auf die Hundertstel können wir online die exakte Uhrzeit an jedem Ort der Welt erfragen. Wofür benötigt man heutzutage noch Armbanduhren? Oder Kirchturmuhren? Oder Taschenuhren?

Trotz all der Errungenschaften der Moderne, fällt die Beantwortung dieser Frage nicht schwer. Sie ist Entschleunigung und Rückbesinnung auf den Wert des Augenblicks.

Während eine Uhr für den Besitzer die Aufgabe hat, die Zeit zu schreiben, transportiert sie gleichzeitig eine  Wirkung nach außen. Sie demonstriert Status. Ein Blick verrät schnell den zumindest materiellen Wert eines Zeitmessers.

Dann gibt es die Gewohnheitsträger, die ihr Lieblings- oder Erbstück anhaben müssen. Sonst fehlt etwas.

Für manche ist das Tragen pure Nostalgie. Die Erinnerung an eine vergangene Zeit. Wichtig wird hier auch das Augenmerk auf das Handwerkliche zu legen, auf die Kunst der ineinander greifenden Zahnräder, deren Perfektion wir für unseren Alltag wünschen.

Für viele wiederum bleibt sie ein wichtiges Accessoire. Ein Statement, das die eigene Persönlichkeit unterstreichen soll. Da darf es auffallend bunt sein, oder klassisch und dezent, je nach Vorliebe. Heute darf sie sogar Smart sein, meine Emails kennen und den Fitnesszustand messen.

Und für den ein oder anderen ergibt nur die Gesamtheit all dieser Aspekte das wundersame „Phänomen Uhr“.

Aber was es auch ist, das den Träger zu faszinieren scheint, bleibt eine solide, schöne oder bizarre Uhr doch in erster Linie eins: ein vortreffliches Gesprächsthema.



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- Marc-André -

Im Laufe der Jahre brachte er seine Begeisterung für die Macht der Sprache durch Deutschrap und Romanschreiben zum Ausdruck. Seit neustem verwirklicht er sich im Schreiben von Texten und Blog-Beiträgen für CLOCKCHASERS. Als selbsterklärter Autodidakt des Lebens, versucht er alles aufzusaugen, das in der Lage ist, seine begrenzte Aufmerksamkeit
zu wecken. Neben seiner Begeisterung für Uhren, hegt er eine bescheidene Leidenschaft für Whisky, Zigarren und Zweireiher.

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